12. Juni 2022



Energieabhängigkeit von Russland, Steigende Preise für Gas und Öl, das 9Euro-Ticket wird eingeführt – diese Themen wurden in den letzten Monaten mehr und mehr zu relevanten gesellschaftlichen Fragen und neben vermehrter Sicherheitspolitik wendet sich die politische Bandbreite auch wieder der Energiepolitik zu.Wir als Grüne Jugend Ulm, Neu-Ulm und Alb-Donau wollen daher nochmal auf die letzten Monate zurückblicken und laden daher diese Woche jeden Tag einen kurzen Text hier in der Story hoch und auch eine kleine dazugehörige Frage. 

Wir sind davon überzeugt, dass wir die aktuelle Lage auch als Chance begreifen können – Stichwörter Mobilitätswende und Ausbau von erneuerbaren Energien – am Ende erfahrt ihr auch noch, wie wir hier in der Region unsere Teil dazu beitragen können

Bereits vor dem Angriffskrieg wurde von den Grünen verdeutlicht, dass eine Energiepartnerschaft zu Russland nicht nur fatal, sondern auch moralisch verwerflich und nicht tragbar sein kann. (Das Nord-Stream-2 Projekt beispielsweise wurde von unserer Seite von Beginn an abgelehnt.) Mittlerweile ist es allgemein bekannt, dass der Kauf der Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas den russischen Angriffskrieg mitfinanzieren. Zu diesen moralischen Bedenken kommen jedoch auch noch die klimaschädlichen Auswirkungen der Förderung und Nutzung von fossilen Brennstoffen hinzu.

Natürlich ist es in erster Linie der vorherigen Regierung zu verdanken, die eben zu großem Teil von der CDU dominiert wurde, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien nur langsam vorangekommen ist. Dadurch sind die jetzt dringlichen Kapazitäten noch geringer als sie heute bereits sein könnten. Stattdessen wurde die deutsche Volkswirtschaft in eine zunehmende Abhängigkeit von Russland manövriert, was sich nun offentsuchtlich nicht auszahlt. 

Dass nun allerdings in der Ampel-Koalition durch Druck der FDP eine „Gießkannen-Subventionierung“ von Spritpreisen in Form von Steuersenkungen genehmigt werden konnte und gleichzeitig das Tempolimit verhindert wurde, ist nicht nur traurig sondern auch schlichtweg scheinheilig. Es hilft nicht gezielt denjenigen, die es am nötigsten hätten, sondern schafft sogar einen Anreiz, an alten Gewohnheiten festzuhalten.  Dabei zeigt uns doch die aktuelle politische Lage, dass der Fokus viel mehr auf zukunftsfähigen Strategien liegen sollte und nicht auf einer verbissenen Zufriedenstellung des eigenen Klientels.

Auf der anderen Seite begrüßen wir natürlich Maßnahmen wie das 9Euro-Ticket, um den ÖPNV attraktiever zu machen. Der massive Ansturm darauf zeigt, dass auch dies in der Bevölkerung ankommt und zu einer Lösung der aktuellen Herausforderungen beiträgt.Diese gesellschaftlichen Impulse sollte man als Anhaltspunkt nehmen, um unsere Mobilität auch in Zukunft anders auszurichten. 

Es sollte gelten, die gesamte Bevölkerung zu erreichen, wobei weitere Faktoren berücksichtigt werden müssen. In Zukunft wird es auch darauf ankommen, den Ausbau des ÖPNV weiter voranzutreiben und auch dafür finanzielle Mittel bereitzustellen.(Bereits jetzt ist absehbar, dass der ÖPNV nach dem Auslaufen des 9Euro sichtlich unattraktiver erscheinen wird.)So könnte mehr soziale Gerechtigkeit geschaffen werden, indem gezielt sozioökonomischen schwächer gestellte Menschen in ihrer Mobilität und der Bewältigung des Alltags unterstützt werden.Dahingehend fordern wir auch mehr finanzielle Mittel für Ausbau von Fahrradwegen. 

Nun gilt es aufzupassen, dass wir jetzt nicht wieder den Absprung von den fossilen Energieträgern verpassen. In Zeiten, in denen russische Truppen das Kernkraftwerk Tschernobyl attackieren und sich plötzlich die gesamte Welt die Frage noch möglichen Auswirkungen stellt, wird uns nochmals auf eine andere Weise vor Augen geführt, welche potenziellen Gefahren von Atomkraftwerken ausgehen und dass diese Form von Energie nicht als nachhaltig einzustufen ist.

Wenn Robert Habeck nun unter Anderem nach Katar reist, um neue Energiepartnerschaften zu knüpfen, dann verdeutlicht das den Ernst und die Dringlichkeit der Lage. Klar ist aber auch, dass solche Partnerschaften nur provisorisch geknüpft werden können. Dabei müssen wir unser Konsumverhalten, unsere internationale Abhängigkeit und unsere Energiepolitik ständig reflektieren und kritisch hinterfragen. 

Diese Denkansätze wollen wir gesamtgesellschaftlich anstoßen, gleichzeitig aber auch als Grüne Jugend Ulm, Neu-Ulm und Alb-Donau Möglichkeiten aufzeigen, wie jede und jeder einzelne auch auf kommunaler ebene neue Möglichkeiten wahrnehmen kann und einen Unterschied mache kann.

Falls ihr euch teste wollt habt ihr die Möglichkeit unser Quiz zu absolvieren. Ihr findet es in den Mobilität-Highlights auf unserem Instagram Profil. Viel Spaß beim Raten!

Hilfreiche weiterführende Quellen findet ihr hier:

Lokale Infos und Hinweise findet ihr hier:



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